Ambulante Pflege: So werden Sie zu Hause gut versorgt

Die ambulante Pflege ist eine Option für pflegebedürftige Personen, die eine individuelle Betreuung in ihrer gewohnten Umgebung bevorzugen. Als pflegender Angehöriger stehen Sie dabei vor einer Herausforderung: Wie organisiert man ambulante Pflege und wie kann man eine hohe Qualität der Pflege sicherstellen? Erfahren Sie alles, was Sie über zum Thema wissen müssen.

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Ambulante Pflege bedeutet, der Pflegebedürftige wird bei sich zu Hause betreut

Was ist ambulante Pflege?

Ambulante Pflege umfasst alle Pflegeleistungen, die außerhalb einer stationären Einrichtung erbracht werden. Dazu gehören Grundpflege, medizinische Versorgung und Unterstützung bei Aktivitäten des täglichen Lebens. Die Grundpflege umfasst Bereiche wie Körperpflege, Ernährung und Mobilität. Mit medizinischer Versorgung sind Dinge wie Wundversorgung oder Medikamentengabe gemeint. Dazu kommt die hauswirtschaftliche Unterstützung, die Tätigkeiten wie Einkaufen und das Reinigen der Wohnung umfasst.

Die Durchführung der ambulanten Pflege erfolgt durch speziell geschultes Pflegepersonal. Dies kann sowohl durch einen ambulanten Pflegedienst erfolgen als auch durch eine private Pflegeperson. Hierbei kann die Pflegebedürftigkeit sowohl stundenweise als auch rund um die Uhr abgedeckt werden. Ambulante Pflege soll pflegebedürftigen Personen ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung ermöglichen und gleichzeitig eine umfassende Versorgung sicherstellen.

Voraussetzungen für die ambulante Pflege

Eine grundlegende Voraussetzung für die ambulante Pflege ist eine Pflegebedürftigkeit. Diese wird durch den Medizinischen Dienst (MD) festgestellt. Dabei werden körperliche, geistige und seelische Beeinträchtigungen berücksichtigt. Die Pflegebedürftigkeit muss mindestens der Pflegestufe 1 entsprechen, um Leistungen aus der Pflegeversicherung zu erhalten.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Wohnsituation der pflegebedürftigen Person. Um eine ambulante Pflege zu ermöglichen, muss die pflegebedürftige Person in ihrer eigenen Wohnung oder in einer geeigneten Wohnumgebung leben. Diese Wohnung sollte möglichst barrierefrei und für die Pflege geeignet sein. Falls nötig, können Umbaumaßnahmen durchgeführt werden, um die Wohnung an die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person anzupassen.

Finanzierung ambulanter Pflegeleistungen

Die Finanzierung ambulanter Pflege erfolgt in der Regel durch die Pflegeversicherung. Jeder, der in Deutschland gesetzlich pflegeversichert ist, hat Anspruch auf Leistungen aus der Pflegeversicherung. Die Höhe der Leistungen richtet sich nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit.

Die Pflegeversicherung übernimmt in erster Linie die Kosten für die Grundpflege, also die körperliche Pflege und Unterstützung bei Alltagsaktivitäten wie Waschen, Anziehen oder Essen. Auch die medizinische Versorgung, die von einem Arzt verordnet wurde, wird von der Pflegeversicherung übernommen. Hierzu gehören beispielsweise Wundversorgung oder Verabreichung von Medikamenten.

Neben Grundpflege und medizinischer Versorgung können auch weitere Leistungen in Anspruch genommen werden, wie beispielsweise hauswirtschaftliche Unterstützung oder Betreuungsdienste. Diese Leistungen werden jedoch nicht vollständig von der Pflegeversicherung übernommen, sondern müssen selbst finanziert werden oder es können Zuschüsse beantragt werden. Hierbei ist es wichtig, sich vorab bei der Pflegeversicherung oder einem Pflegedienst über die Möglichkeiten der Finanzierung zu informieren.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass pflegende Angehörige Pflegegeld erhalten. Hierbei handelt es sich um eine finanzielle Unterstützung für die Pflegebedürftigen, die von den Angehörigen oder nahestehenden Personen betreut werden.

Pflegeplan für gute Zusammenarbeit

Wenn Sie eine pflegebedürftige Person zu Hause betreuen, ist es wichtig, einen Pflegeplan zu haben. Er soll die Bedürfnisse und Anforderungen der pflegebedürftigen Person dokumentieren und die Pflege individuell gestalten. Der Pflegeplan dient als Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen den pflegenden Angehörigen und den Pflegepersonen. In ihm werden neben den Bedürfnissen, Wünschen und Vorlieben der pflegebedürftigen Person die Maßnahmen erfasst, die zur Erfüllung dieser Bedürfnisse erforderlich sind. Dabei sollten auch die individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der pflegebedürftigen Person berücksichtigt werden.

Der Pflegeplan enthält verschiedene Aspekte der Pflege, wie zum Beispiel Körperpflege, Ernährung, Medikamentengabe und Bewegungsfähigkeit. Er gibt auch Auskunft darüber, welche Pflegeleistungen von den Pflegepersonen erbracht werden, wie oft und zu welchen Zeiten sie stattfinden sollen.

Der Pflegeplan wird in der Regel gemeinsam mit den Pflegepersonen erstellt und regelmäßig überprüft und angepasst. Dabei sollten Sie als pflegender Angehöriger miteinbezogen werden. Sie können ihre Erfahrungen und Beobachtungen mit einbringen und somit dazu beitragen, dass der Pflegeplan stets auf die Bedürfnisse ihres betreuungsbedürftigen Familienmitglieds abgestimmt bleibt. Ein guter Pflegeplan ist die Grundlage für eine qualitativ hochwertige, individuelle Pflege.

Vorteile der ambulanten Pflege

Da die ambulante Pflege im gewohnten Umfeld stattfindet, ist es die Pflegeform, die sich die meisten Pflegebedürftigen wünschen. Zu weiteren Vorteilen der ambulanten Pflege zählen:

  • Pflegende Angehörige werden durch die Unterstützung ambulanter Pflegedienste entlastet.
  • Betreuung und Versorgung werden auf die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen abgestimmt und in einem Pflegevertrag festgehalten.
  • Geschultes Pflegepersonal kann den Angehörigen wertvolle Pflege-Tipps geben, um gegebenenfalls Fehler bei der Pflege zu Hause zu vermeiden.

Herausforderungen in der ambulanten Pflege

Die Pflege kann für pflegende Angehörige eine große Herausforderung sein. Obwohl es eine wunderbare Möglichkeit ist, ihrem geliebten Menschen zu helfen, kann es auch sehr anstrengend sein und zu einer physischen und emotionalen Belastung führen. Die ambulante Pflege durch Pflegedienste kann da eine echte Erleichterung sein, da Sie sich nicht mehr rund um die Uhr um Ihre pflegebedürftigen Verwandten kümmern müssen.

Allerdings können auch hier einige Herausforderungen entstehen:

  • Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst: Ein weiteres Problem kann die Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst sein. Es kann schwierig sein, einen guten Kommunikationsweg zwischen dem Pflegedienst und den pflegenden Angehörigen zu finden. Es ist wichtig, dass die Pflegepersonen über alle wichtigen Informationen und Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person informiert sind und dass sie auf die Bedürfnisse und Wünsche von Ihnen als pflegendem Angehörigen eingehen.
  • Flexibilität der Pflegepersonen: Eine weitere Herausforderung in der ambulanten Pflege durch Pflegedienste ist die Flexibilität der Pflegepersonen. Oftmals ändern sich die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person von Tag zu Tag, und es ist wichtig, dass die Pflegepersonen darauf flexibel reagieren können.
  • Eingewöhnungszeit: Eine weitere Schwierigkeit kann die Eingewöhnungszeit der pflegebedürftigen Person sein. Es kann einige Zeit dauern, bis sich die pflegebedürftige Person an die Pflege durch Pflegepersonen gewöhnt hat und eine Vertrauensbasis aufgebaut ist.

Ambulante Pflege: Wie finde ich den passenden Anbieter?

Die Auswahl eines ambulanten Pflegedienstes kann schnell zur Herausforderung werden, denn das Angebot scheint schier unüberschaubar zu sein. Neben gemeinnützigen Trägern gibt es zusätzlich noch eine Vielzahl privater Anbieter. Bevor Sie sich jedoch nach einem möglichen Pflegedienst umschauen, sollte erst einmal der persönliche Pflege- und Betreuungsbedarf des Pflegebedürftigen ermittelt werden. Welche Tätigkeiten kann ein Angehöriger übernehmen und bei welchen Aufgaben soll ein Pflegedienst unterstützen?

In der Folge kann bei der Auswahl des Anbieters folgende Checkliste helfen:

  • Bewertungen: Seien Sie aufmerksam! Vielleicht hat ja schon jemand aus dem Bekanntenkreis gute Erfahrungen mit einem Pflegedienst gemacht. Außerdem können Sie sich bei Pflegestützpunkten über den potenziellen Pflegedienst erkundigen.
  • Transparenzbericht: Der Transparenzbericht des Anbieters gibt Einblicke in die Ergebnisse der Qualitätsprüfung.
  • Erfahrung: Vor allem in Städten mit großem Konkurrenzdruck steht ein Pflegedienst mit langjähriger Erfahrung dafür, dass die Pflege- und Serviceleistungen von guter Qualität sind.
  • Persönliches Gespräch: Machen Sie sich bei einem persönlichen Gespräch einen ersten Eindruck von dem Pflegedienst. Vor allem zwischenmenschliche Kommunikation und Engagement sind in der Pflege zu Hause wichtig. Außerdem ist es ratsam, mit gleich mehreren Anbietern einen Termin zu vereinbaren, so können die einzelnen Angebote besser verglichen werden.
  • Leistungsangebot: Informieren Sie sich ausführlich über die Leistungen des Pflegedienstes und klären Sie ab, ob der Anbieter Ihren Leistungsansprüchen gerecht werden kann.
  • Überblick über die Kosten: Lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag ausstellen. Werden die Kosten durch die Pflegekasse abgedeckt? Wenn nein, wie hoch ist der Anteil, der selbst gezahlt werden muss?
  • Feste Bezugsperson: Überlegen Sie, welche Ansprüche Sie an das Personal haben, und ob immer dieselbe Pflegeperson eingesetzt wird. Denn gerade in der ambulanten Pflege ist ein Vertrauensverhältnis zur pflegenden Person sehr förderlich.

Unsere Pflegemittel bei der ambulanten Pflege

Auch curablu kann Sie bei der ambulanten Pflege unterstützen: Sparen Sie sich den Weg zur Apotheke und die Beantragung nötiger Pflegehilfsmittel bei ihrer Pflegekasse. Sie können bei uns ihre monatliche Pflegemittelbox einfach bestellen und wir übernehmen den Rest für Sie. Sie bekommen dann ihre Gratisbox jeden Monat pünktlich und zuverlässig von uns zugesandt.